Manja Herrmann (ed.), Wilhelm Herzberg’s Jewish Family Papers (1868): Interdisciplinary Readings of a Forgotten Bestseller. Berlin/Boston: De Gruyter 2021.
Wilhelm Herzbergs Roman „Jüdische Familienpapiere“, der erstmals 1868 unter einem Pseudonym veröffentlicht wurde, war eines der meistverkauften deutsch-jüdischen Bücher des 19. Jahrhunderts. Zahlreiche Auflagen, Rezensionen und Übersetzungen – ins Niederländische, Englische und Hebräische – zeugen von seiner Wirkung.
Herzbergs Roman Jüdische Familienpapiere greift einige der zentralsten philosophischen, religiösen und gesellschaftlichen Debatten der Zeit auf und diskutiert Aspekte wie Emanzipation, Antisemitismus, Jüdischsein und Judentum, Nationalismus, christliche Religion und Kultur sowie Geschlechterrollen. Bislang hat der Roman jedoch nicht die wissenschaftliche Aufmerksamkeit erhalten, die er zweifellos verdient. Dieser zweisprachige Band ist der erste Versuch, diese herausragende Quelle für unser Verständnis der deutsch-jüdischen Literatur und Kultur im neunzehnten Jahrhundert und darüber hinaus nutzbar zu machen.
Durch interdisziplinäre Lektüre wird dieser vergessene Bestseller diskutiert und in verschiedene zeitgenössische Diskurse eingebettet: Religion, Literatur, Emanzipation, Nationalismus, Kultur, Transnationalismus, Gender, Theologie und Philosophie.
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