AG 19. Jahrhundert
Beschreibung: Das 19. Jahrhundert behält in vielerlei Hinsicht eine zentrale Bedeutung für die Gesellschaften der Gegenwart: hier wurden die materiellen und kulturellen Grundlagen moderner Vergesellschaftung gelegt. Aus dieser Zeit stammen einige ihrer bis heute relevanten Analysekategorien, die meisten ihrer heute noch bestimmenden Grundfragen und nicht wenige ihrer Probleme: Nation, Kapitalismus, Industrie, Handel und Finanzwesen, Globalisierung, Parteiendemokratie, Universalismus vs. Partikularismus, Einheit vs. Pluralität, Religion vs. Religiosität vs. Säkularität, Fortschritt und Wachstum, Masse, Familie und Individuum, Rassismus, Antisemitismus. In ganz besonderer Weise gilt das für die Rolle des deutschsprachigen Judentums. Doch obwohl sich viele Diskussionen der Gegenwart um Fragen oder Problem drehen, deren Ursprung bereits zwischen 1789 und 1914 (um einmal eine eurozentrische Datierung vorzunehmen) gelegt wurde, gerät das 19. Jahrhundert zunehmend aus dem Blick der Wissenschaft und Öffentlichkeit. Die AG will dem etwas entgegensetzen und plant zunächst Aktivitäten in mindestens zwei Bereichen: 1) der Vernetzung und Diskussion um Interventions- und Forschungsansätze und 2) der Konzeption und Realisierung eines Sammelbands zum selbst innerhalb des Jahrhunderts noch unterbelichteten Dekaden von 1850 bis 1890.
Ansprechperson: Mathias Berek (berek@tu-berlin.de)
AG Biographische Studien
Beschreibung: Die Interdisziplinarität der Jüdischen Studien und ihr ausgeprägtes Interesse am Gegenstand ‚Identität‘ sind gewichtige Gründe für eine hohe Affinität des Faches zu biographischen Herangehensweisen. Mit der Gründung der AG Biographische Studien wurde dieser Relevanz der Biographie als Methode und Forschungsperspektive in den Jüdischen Studien Rechnung getragen. Die AG richtet sich an die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die lebensgeschichtliche Fragestellungen verfolgen, mit biographischen Dokumenten als Quellen arbeiten und/oder an einer theoretisch-methodologischen Reflexion der biographischen Praxis interessiert sind.
Ansprechperson: Grażyna Jurewicz (jurewicz1@uni-potsdam.de)
AG Literarische Kulturen
Beschreibung: Die AG Literarische Kulturen ist ein Forum für die literaturwissenschaftlich arbeitenden Mitglieder des WAG Postdoc-Netzwerks. Unsere Forschung bewegt sich im Überschneidungsbereich zwischen der Germanistik, der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft und den Jüdischen Studien. Das ist fachlich und strukturell ebenso reizvoll wie anspruchsvoll. Denn aus unserer transdisziplinären Position ergibt sich eine doppelte Aufgabe: Zum einen wollen wir Literatur im engeren Sinne (verbunden mit Fragen der Poetik und Ästhetik sowie der Gattungstheorie und Gattungsgeschichte) als Forschungsgegenstand in den Jüdischen Studien stark machen und das Erkenntnispotential literaturwissenschaftlicher Untersuchungsmethoden aufzeigen. Zum anderen wollen wir Ansätze und Perspektiven aus den Jüdischen Studien in die Germanistik und die Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft einbringen.
Die AG Literarische Kulturen bietet einen Rahmen, um die Chancen und Möglichkeiten dieser transdisziplinären Position fachlich-inhaltlich und strukturell-strategisch ausloten. Im Rahmen kleiner Workshops möchten wir uns darüber verständigen, welchen Anspruch wir mit unserer Forschung verbinden, und Visionen dafür entwerfen, wie eine wechselseitige Bereicherung von Literaturwissenschaft und Jüdischen Studien heute aussehen kann und soll. Es ist ein Anliegen der AG, unsere Forschungsergebnisse gemeinsam in Panels auf größeren Jahrestagungen (AJS, GSA, EAJS u.a.) und ggf. auch in eigenständig organisierten öffentlichen Tagungen oder anderen Formaten präsentieren, um uns für eine größere Sichtbarkeit unserer Arbeit in den betreffenden Fachdisziplinen einzusetzen.
Ansprechperson: Katrin Wittler (kathrin.wittler@fu-berlin.de)
AG Transnationalismus
Beschreibung: Die AG Transnationalismus bietet jenen Forschenden eine Plattform, die sich in ihrer Forschung transnationalen Themen widmen. Nachdem wir eine Bibliographie zusammengestellt haben, haben wir begonnen, die zentralen Texte zum Thema Transnationalismus gemeinsam zu lesen und darüber zu diskutieren. Es fanden bereits zahlreiche inhaltliche Treffen statt. Wir haben uns auf einige Leitfragen geeinigt, die in jeder Sitzung berücksichtigt werden, und die unsere jeweiligen Forschungsansätze widerspiegeln. Dabei berücksichtigen wir auch den besonderen Zusammenhang zwischen Jüdischen Studien und jüdischer Geschichte und dem theoretischen Ansatz des Transnationalismus. Wir haben vor, den Rahmen der AG an den jeweiligen Bedürfnissen der Mitglieder anzupassen. Wir sehen eine Möglichkeit der zukünftigen Zusammenarbeit in der Organisation von Workshops oder selbst Tagungen, oder auch der Einreichung gemeinsamer Panels auf den großen Tagungen zu unseren Themen (GSA, AJS, EAJS, Histo-Tag) oder in gemeinsamen Veröffentlichungen.
Ansprechpersonen: Manja Herrmann (m.herrmann@selma-stern-zentrum.de), Markus Krah (Markus.krah@uni-potsdam.de), Rebekka Grossmann (rebekka.gro@gmail.com)